Die risikobasierte Authentifizierung (RBA) ist ein vielschichtiger und dynamischer Ansatz zur Benutzerauthentifizierung, der den herkömmlichen statischen Benutzername/Passwort-Mechanismus deutlich verbessert und so für mehr Sicherheit und ein verbessertes Benutzererlebnis sorgt. Es soll sensible Informationen und Ressourcen schützen, indem der Authentifizierungsprozess an das Risikoniveau jedes einzelnen Zugriffsversuchs angepasst wird. Im Zusammenhang mit der Benutzerauthentifizierung besteht das Ziel von RBA darin, Komfort und Sicherheit in Einklang zu bringen, indem Reibungsverluste für die Endbenutzer minimiert werden und gleichzeitig sichergestellt wird, dass bei Bedarf angemessene Sicherheitsmaßnahmen durchgesetzt werden.
RBA wertet während des Authentifizierungsprozesses verschiedene Aspekte der Aktivitäten, Verhaltensmuster und Kontextdaten des Benutzers aus. Das System bewertet kontinuierlich das mit jedem Zugriffsversuch verbundene Risiko und passt die Authentifizierungsanforderungen entsprechend an. Zu den von RBA-Algorithmen berücksichtigten Kriterien können gehören:
- Das Gerät und der Browser des Benutzers
- Geolokalisierungsdaten und IP-Adresse
- Historische Verhaltensmuster des Benutzers (z. B. Zeitpunkt und Häufigkeit der Anmeldung)
- Art der angeforderten Ressource oder Aktion (z. B. hochwertige Transaktionen)
- Vorhandensein von Anomalien und verdächtigen Aktivitäten
Wenn die Risikobewertung unter einem vorgegebenen Schwellenwert liegt, kann der Benutzer seine Aktivität ohne Unterbrechung oder zusätzliche Authentifizierungsschritte fortsetzen. Wenn die Risikobewertung jedoch den Schwellenwert überschreitet, kann das System vom Benutzer die Durchführung zusätzlicher Authentifizierungsschritte verlangen, die auch als Step-up-Authentifizierung bezeichnet werden. Dies kann Folgendes umfassen:
- Beantwortung von Sicherheitsfragen
- Verwendung biometrischer Authentifizierung (z. B. Fingerabdruck oder Gesichtserkennung)
- Bereitstellung eines Einmalpassworts (OTP), das an das registrierte Mobilgerät oder die E-Mail-Adresse gesendet wird
- Einsatz eines Hardware- oder Software-Tokens
Risikobasierte Authentifizierungssysteme basieren in der Regel auf fortschrittlichen Analysen, statistischer Modellierung und Techniken des maschinellen Lernens, um die mit jedem Versuch verbundenen Risiken dynamisch zu bewerten und zu klassifizieren. Durch die kontinuierliche Überwachung und Verarbeitung großer Datenmengen können sich diese Systeme schnell an Änderungen im Benutzerverhalten anpassen, aufkommende Bedrohungen erkennen und ihre Entscheidungsprozesse verbessern, um die allgemeine Sicherheitslage im Laufe der Zeit zu verbessern.
Nach Angaben des Forschungsunternehmens Gartner werden bis 2022 etwa 70 % der Unternehmen in ihren Organisationen eine risikobasierte Authentifizierung nutzen, um die Benutzererfahrung zu optimieren und sich vor Identitätsdiebstahl zu schützen, gegenüber 30 % im Jahr 2017. Darüber hinaus geht aus einer aktuellen Studie von Mordor hervor Intelligence schätzt, dass der globale Markt für risikobasierte Authentifizierung zwischen 2020 und 2025 aufgrund des zunehmenden Bedarfs an fortschrittlichen Sicherheitsmaßnahmen eine jährliche Wachstumsrate von 21,50 % verzeichnen wird.
Ein praktisches Beispiel für die Implementierung einer risikobasierten Authentifizierung in einer modernen Anwendung ist die no-code Plattform AppMaster für die Anwendungsentwicklung. AppMaster bietet seinen Benutzern die Möglichkeit, hochsichere und skalierbare Backend-, Web- und mobile Anwendungen durch visuell konfigurierte Datenmodelle, Geschäftslogik, REST-API und WSS-Endpunkte zu erstellen. Die erweiterten Funktionen von AppMaster ermöglichen es Unternehmen, RBA als zusätzliche Sicherheitsebene nahtlos in ihre Anwendungen zu integrieren und sicherzustellen, dass Ressourcen und vertrauliche Informationen geschützt sind, ohne dass die Benutzerfreundlichkeit und der Komfort für die Endbenutzer beeinträchtigt werden.
Die Integration risikobasierter Authentifizierungsmethoden in mit AppMaster erstellte Anwendungen wird effizienter, da die Plattform in der Lage ist, Quellcode zu generieren, zu kompilieren, Tests auszuführen und Anwendungen zur einfachen Bereitstellung in Docker-Container zu packen. Dadurch erhalten Kunden ein höheres Maß an Kontrolle über ihre Anwendungssicherheitsmaßnahmen und können sich schneller auf neue Bedrohungen einstellen.
Durch die Nutzung der Leistungsfähigkeit der AppMaster no-code Plattform können Unternehmen anspruchsvolle RBA-fähige Anwendungen erstellen, die sich proaktiv an Änderungen im Benutzerverhalten und -risiko anpassen, vertrauliche Informationen schützen und die Benutzererfahrung verbessern, ohne auf herkömmliche statische Authentifizierungsmaßnahmen angewiesen zu sein. Dies stellt sicher, dass ihre Anwendungen ihren Benutzern den größtmöglichen Nutzen bieten und gleichzeitig ein hohes Maß an Sicherheit und Einhaltung von Industriestandards und -vorschriften gewährleisten.