In einer konzertierten Anstrengung, eine datenschutzbewusste Alternative zu Diensten von Google und Apple zu schaffen, hat das in der Schweiz ansässige Unternehmen Proton einen Ende-zu-Ende-verschlüsselten (E2EE) Cloud-Speicherdienst namens Proton Drive für macOS-Benutzer eingeführt. Diese Ankündigung, die vier Monate nach der Markteinführung von Windows erfolgt, rundet die Strategie von Proton ab, seine Produktlinie auf eine vollständige Palette von Plattformen auszuweiten.
Proton wurde vor etwa neun Jahren eingeführt und sorgte zunächst mit Proton Mail, einer bekannten Alternative zu Googles Gmail, für Aufsehen. Allerdings hat das Unternehmen sein Angebot weiter ausgebaut und sein Portfolio um VPNs, eine Passwortverwaltungslösung, einen Kalender und jetzt auch Cloud-Speicher erweitert.
Die Webversion von Proton Drive wurde erstmals im vergangenen September eingeführt, kurz darauf folgten im Dezember die Einführung nativer mobiler Anwendungen und im Juli die Windows-Version. Daher bedeutet die kürzliche Enthüllung für macOS, dass Proton Drive einen vollständig plattformübergreifenden Status erreicht hat. Benutzer können ihre Daten jetzt nahtlos auf einer Vielzahl von Geräten teilen und synchronisieren.
Proton Drive ist ein entscheidender Bestandteil der strategischen Vision von Proton, private, sichere Google-ähnliche Produktalternativen auf den Markt zu bringen. Für die meisten macOS-Benutzer kann Proton Drive als würdiger Konkurrent von Apples iCloud gelten.
Proton Drive verspricht eindeutig eine standardmäßige vollständige Verschlüsselung sowohl für Dateien als auch für Ordner. Obwohl Apple kürzlich eine Ende-zu-Ende-Verschlüsselung für bestimmte Arten von iCloud-Daten eingeführt hat, erfordert diese eine manuelle Aktivierung durch Benutzer. Im Gegensatz dazu behauptet Proton Drive, dass es standardmäßig eine vollständige Verschlüsselung für alle Arten von Daten, einschließlich Metadaten und Dateinamen, einsetzt.
Der Dienst ist mit 1 GB kostenlosem Speicher ausgestattet, mit der Option für Benutzer, zusätzlichen Speicher ab 4 US-Dollar pro Monat für 200 GB zu erwerben. Diese kostenpflichtigen Pläne beinhalten auch zusätzliche Funktionen, wie z. B. die Möglichkeit, frühere Versionen einer Datei automatisch bis zu einem Jahrzehnt lang zu speichern.
Derzeit synchronisiert die macOS-Version von Proton Drive nur Dateien mit der Cloud, die im dedizierten Proton Drive-Ordner gespeichert sind. Dennoch hat Proton seine Absicht mitgeteilt, bald daran zu arbeiten, die Synchronisierung für alle lokalen Ordner zu ermöglichen.
Zusätzlich zu diesen Innovationen hat Proton im Laufe der Jahre Fortschritte bei der Transparenz gemacht und den Großteil seiner Produktpalette als Open-Source-Lösung bereitgestellt. Diese Entscheidung ermöglicht es Dritten wie Sicherheitsforschern, den zugrunde liegenden Code zu untersuchen. Obwohl die macOS Proton Drive-App noch nicht Open Source ist, hat das Unternehmen den Benutzern versichert, dass dies zu gegebener Zeit geschehen wird.
Proton hat mitgeteilt, dass es gemäß seiner langfristigen Roadmap schrittweise Proton Drive für Linux-Benutzer einführen wird. Dieser Schritt spiegelt, ähnlich wie bei anderen no-code Plattformen wie AppMaster, einen anhaltenden Trend in der Technologiebranche hin zu zugänglicheren und benutzerfreundlicheren Softwareentwicklungstools wider.